17.12.- 21.12.14 Ivan Marchuk - Galerie Ruzicka

Iwan Martschuk (Ivan Marchuk)

Iwan Stepanovytsch Martschuk (Ivan Stepanovytsch Marchuk) wurde am 12. Mai 1936 im Dorf Moskaliwka des Ternopiler Gebiets geboren.

1956-1965 besuchte er die Lemberger Fachschule für Kunsthandwerk und studierte am Lemberger Institut für Kunst und Handwerk. Ab 1965 lebte und arbeitete er in Kyjiw am Institut für extraharte Materialien der Akademie der Wissenschaften der Ukrainischen SSR und im Kunstgewerbeverband „Hudoschnyk“.

In den 1970er Jahren erfindet Martschuk die Technik, die zu seiner Visitenkarte wird. Er selbst bezeichnet sie als „Pljontanism“, abgeleitet vom ukrainischen Verb „pljontaty“ - auf Deutsch „flechten“. Er komponiert seine Werke aus zahlreichen, unterschiedlich breiten Linien, die wie Fäden miteinander verflochten werden und die Struktur der Oberfläche formen.

1979 fand seine erste Einzelausstellung in der Moskauer Galerie an der Malaja-Grusinskaja-Straße statt. In den 1980ern gehörte Martschuk zu den führenden Persönlichkeiten der ukrainischen Underground-Kunstszene. Als Künstler, der den Sozrealismus ablehnte, genoss er jedoch keine staatliche Anerkennung. Die Mitgliedschaft im Künstlerverband wurde ihm verwehrt.

1988 emigrierte Martschuk nach Australien, lebte daraufhin in Kanada und den USA, wo er in weiten Kreisen Anerkennung fand. Nachdem Martschuk international erfolgreich und anerkannt wurde, nahm der Künstlerverband der Sowjetunion den Maler 1989 ohne seine Kenntnis in seine Reihen auf.

Während Martschuks Besuch in der Ukraine im Jahre 1990 fand seine erste offizielle Ausstellung in Kyjiw im Staatlichen Kunstmuseum für ukrainische Bildende Kunst statt. 1997 wurde Martschuk der Nationale Taras-Schewtschenko-Preis verliehen.

2001 kehrte er endgültig in seine Heimat zurück. Im Jahre 2006 nahm die Internationale Akademie für Gegenwartskunst in Rom Iwan Martschuk in die „Goldene Gilde“ auf und wählte ihn zum Ehrenmitglied des Wissenschaftsrates.
Im Oktober 2007 belegte Iwan Martschuk den 72. Platz im britischen Rating von „The Daily Telegraph“ der „100 Genies der Gegenwart“.

Heute lebt und arbeitet der Künstler in Kyjiw und stellt seine Werke erfolgreich in der Ukraine und im Ausland aus. Sein Oeuvre zählt inzwischen über 5000 Werke.